Das Dresdner Kraszewski-Museum, dass dem Schriftsteller Jozef Ignacy Kraszewski gewidmet ist, muss 160 Ausstellungsstücke, die als Leihgaben aus Polen zur Verfügung gestellt wurden, aufgrund eines neuen polnischen Gesetzes an Polen zurück geben. Da lediglich drei der Ausstellungsobjekte in Dresden verbleiben, muss sich das Museum komplett neu einrichten. Die aktuelle Ausstellung kann nur noch bis zum 18. Dezember im Kraszewski-Museum besichtigt werden. Bis zur endgültigen Entscheidung über die Neugestaltung des Museums wird anschließend eine Ãœbergangsschau zum Thema „Polen aus freier Wahl“ zu sehen sein. Gezeigt wird in dieser Zeit die Geschichte von deutschen Familien in Polen und die Spuren die sie dort im 19. und 20. Jahrhundert hinterließen. Auch in Zukunft soll das Kraszewski-Museum den Besuchern Einblicke in die polnische Kultur gestatten. Derzeit berät die Museums-Leitung darüber, hier Ausstellungen über die aktuelle Kultur unseres Nachbarlandes zu organisieren. Möglich wären beispielsweise Veranstaltungen über die Film- oder Karikaturszene Polens. Notwendig wurde die Änderung durch das 2001 im polnischen Parlament erlassene Gesetz, nachdem Kulturgüter die vor 1950 erstanden, nur maximal 5 Jahre als Leihgabe das Land verlassen dürfen. Das 1960 eröffnete Kraszewski-Museum hatte erst vor wenigen Monaten davon erfahren und muss jetzt schnell umdisponieren. Kraszewski lebte über 20 Jahre in Dresden und wurde in Ostdeutschland durch seine hier unter dem Titel „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ verfilmten Bücher über August den Starken, Graf Brühl, oder Gräfin Cosel bekannt.