Die Firma „Tele Columbus“ beginnt jetzt in Dresden mit der Verlegung eines der größten Glasfasernetze Europas. Bis Dezember 2012 sollen damit rund 100.000 Dresdner Haushalte mit diesem Multimedia-Netz telefonieren, fernsehen und im Internet surfen können. Vor drei Tagen begannen die Bauarbeiten mit einem symbolischen Spatenstich in der Liliengasse. Insgesamt 30 Kilometer Glasfaserkabel werden in den kommenden eineinhalb Jahren im Dresdner Stadtgebiet verlegt. Dafür wurden Verträge mit verschiedenen Wohnungsgenossenschaften, wie der Sächsischen Wohnungsgenossenschaft, der Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden, der Eisenbahner Wohnungsbau-Genossenschaft, oder der Gagfah abgeschlossen. In Striesen und Blasewitz werden die ersten 5000 Wohnungen noch in diesem Jahr angeschlossen sein. Ein Zwang diese zu nutzen, oder zu bezahlen, besteht aber nicht, wie der Vertriebsdirektor Jean-Pascal Roux extra betont: .“Beim Fernsehen gibt es keinen Zwang, auf ein digitales Endgerät umzusteigen“. Wer nach dem Anschluss der Glasfaserleitungen weiter die analoge TV-Ãœbertragung bevorzugt, für den werden die digitalen Signale „Re-Analogisiert“. Vor allem die Mieter der Gagfah, die aufgrund vieler Versäumnisse und leerer Versprechen dieser Gesellschaft dem Projekt misstrauisch gegenüber stehen, haben sich über den Versuch der Gagfah, ihren Mietern diesen Kabelanschluss aufzuzwingen, beim Dresdner Mieterverein beschwert. Das liegt an zum Teil sehr unterschiedlichen Mietverträgen, durch die ein Teil der Gagfah-Mieter zur Zahlung eines Kabelanschlusses bereits durch den Mietvertrag verpflichtet ist, während diese Klausel bei anderen Mietverträgen fehlt. Das hat zu großer Unsicherheit auf Seiten der Mieter geführt. Dazu kommen die unrechtmäßigen Abzocker-Versuche der bereits sehr schlecht beleumdeten Gagfah, die beispielsweise schon im April, also lange vor Baubeginn, höhere Betriebskosten für die zu erwarteten Kabelanschlüsse von den Mietern einforderten. Dies wird auch zukünftig für Streit und Gerichtstermine sorgen, da die Gagfah-Sprecherin Bettina Brenner erklärt, dass das Unternehmen an einer einheitlichen Kabelgebühr für alle Mieter festhalten will, unabhängig davon, ob dieser von den Mietern genutzt wird, oder nicht.