Die Fraktion der Grünen im sächsischen Landtag hat verlangt, dass die Landwirtschaft Sachsens zukünftig völlig frei von Gentechnik gehalten werden soll. Sie sprechen sich für einen Beitritt des Bundeslandes zum europäischen Netzwerk der gentechnikfreien Regionen aus. Dies würde, nach Angabe von Grünen-Chef Volkmar Zschocke, dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung Sachsens entsprechen. Eine aktuelle Umfrage des Bundesamts für Naturschutz hat ergeben, dass 87 Prozent aller Deutschen gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen. Vokmar Zschocke fordert: "Wir wollen 2011 ganz Sachsen gentechnikfrei". Seiner Meinung nach gibt es keinen sinnvollen Grund, der für die Gentechnik in der Landwirtschaft spricht. Auch die Stadtverwaltungen von Leipzig, Chemnitz und Limbach-Oberfrohna haben sich gegen gentechnisch veränderte landwirtschaftliche Produkte entschieden und verpachten Acker und Weideland nur noch unter entsprechenden Auflagen. Als erstes deutsches Bundesland ist Thüringen im vergangenen Monat dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen beigetreten. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung in Deutschland und Europa werden hier schon jetzt wesentlich mehr Lebensmittel hergestellt, als die Bevölkerung verbraucht. Das von den Befürwortern angeführte Argument, mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen könne man dem Welthunger ein Ende bereiten, ist lediglich vorgeschoben. Gerade die Länder, die nicht über eine eigene, für ihre Bevölkerung ausreichende Landwirtschaft verfügen, sind auch nicht in der Lage, die hohen Preise für den Import von Lebensmitteln zu bezahlen.
