Nachdem es beim Pokalspiel zwischen Dynamo Dresden und Borussia Dortmund erneut zu schweren Krawallen kam, hat Volker Oppitz, der Geschäftsführer von Dynamo Dresden, die Hilfe des Deutschen Fußball-Bundes und der Polizei, bei der Bekämpfung der Gewalt in den Stadien gefordert. Seiner Ansicht nach, hat der Verein sein Potential bei der geforderten Bekämpfung der Fan-Ausschreitungen erreicht. Oppitz: "Wir dachten, dass wir auf einem guten Weg sind und haben vor der Saison den Dialog mit den unterschiedlichen Fan-Gruppierungen gesucht und gepflegt. Die Kampagne "Pyrotechnik legalisieren" werden wir auf keinen Fall mehr unterstützen. Der DFB muss jetzt [aber] eine verbindliche Lösung oder Stellungnahme in Sachen Pyrotechnik finden." Erst am Dienstag hatten Dynamo-Fans wieder eine Spielunterbrechung verursacht, als sie Böller und Pyrotechnik während des Spiels zündeten. Nach dem Spiel entstand durch Randale außerdem ein großer Sachschaden. Auflagen und Strafzahlungen durch den DFB reichen jedoch nicht aus, um das Problem mit gewaltbereiten Fan-Gruppen zu lösen.
Nun ist auch die Strafe bekannt, die der Club zahlen darf für die Fanausschreitungen die noch vor dem Dortmund Debakel passierten. 20.000 Euro wurden angesetzt für die Ausschreitungen im Spiel gegen Hansa Rostock. Die Strafe für das Pokalspiel wird deutlich höher ausfallen, vermutlich wird es sogar ein Spiel ohne Zuschauer geben.
Nun könnte es für Dynamo noch dicker kommen, der Hauptsponsor hat sich eine Rücktrittsklausel in den Vertrag einbauen lassen, die es ihm ermöglicht zurückzutreten, sofern die negativen Schlagzeilen durch Gewalttaten ansteigen. Bei Dynamo fürchtet man nun, dass der Sponsor abspringen wird. Der Sponsor selbst gab nur an, dass man derzeit prüfe ob man sich von dem Verein trennen möchte.
Der Innenminister von Sachsen, Markus Ulbig, gab in einem Interview bekannt, dass er für Stadionverbote sei und diese endlich umgesetzt werden sollten. Er forderte den DFB auf die Richtlinien hierfür so abzuändern, dass es keine großen Hürden gibt bei der Erteilung von Stadionverboten. Unter anderem könnten personalisierte Eintrittskarten der Weg zum Erfolg sein um bekannte Gewalttäter aus den Stadien zu bekommen. Außerhalb sollen Gästefans mit Bussen zu den Spielen gebracht werden und gar nicht erst auf andere Fans treffen können.
Dynamo Dresden könnte im kommenden Jahr vom DFB Pokal ausgeschlossen werden, der DFB prüfe derzeit entsprechende Regelungen. Bei den im Verein verantworlichten möchte man in dieser Woche einen Katalog mit Maßnahmen vorlegen um derartige Vorfälle in Zukunft zu minimieren. Aber nicht nur Dresden ist betroffen, auch Eintracht Frankfurt hatte randalierende Fans und muss nun mit entsprechenden Bestrafungen rechnen.
Dresden wird im nächsten Auswärtsspiel keine Fans mit nach Hamburg nehmen um gegen St. Pauli zu spielen. Dies hat Dynamo selbst beschlossen und verzichtet auf das Kartenkontingent. Der Geschäftsführer gab bekannt, dass man damit auch den richtigen Fans schadet die nichts mit den Krawallen zu tun hat, anders sei es aber vorerst nicht möglich. Man sicherte Pauli zudem zu für den entfallenen Umsatz Ausgleich zu schaffen. Pauli reagierte bereits und kündigte an, dass man die Karten an eigene Anhänger verkaufen werde. Gegen das Ost Derby gegen Rostock werden wohl auch keine Fans anreisen dürfen um das Team zu unterstützen.
