Im Dresdner Kupferstich-Kabinett haben Wissenschaftler bei der Bestandsichtung niederländischer Zeichnungen aus dem 16. Jh. eine sehr seltene Zeichnung entdeckt, von der bisher nur ein weiteres Exemplar bekannt war. Kunsthistoriker Tobias Pfeifer-Helke erläuterte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa das Besondere der gefundenen Zeichnung; "Dabei handelt es sich um eine sogenannte Fischleimpause, von der es bisher weltweit nur ein erhaltenes Exemplar in Basel gab." Dies wurde, ähnlich wie heute sogenanntes Pauspapier, zum kopieren von Bildern genutzt. Hergestellt wurde diese Fischleimpause, indem eine aus Fischleim gekochte Gelatine auf eine glatte Oberfläche aufgetragen wurde. Getrocknet ergab dies eine durchsichtige, beschreibbare Folie, mit der andere Motive abgepaust werden konnten. Preifer-Helke: "Danach konnten Motive aus Kupferstichen oder Zeichnungen abgepaust, ausgeschnitten, auf die Grundierung von Gemälden gelegt und übermalt werden. Unsere ist nur noch ein etwa zehn mal sieben Zentimeter kleiner Rest, der bisher unbeachtet in den Beständen lag, mit typisch niederländischen Motiven wie Burgen, Häusern und Bäumen." Vom 4. November 2011 bis zum 22. Januar 2012 ist das gefundene Exemplar im Rahmen der geplanten Ausstellung "Zeichnen im Zeitalter Bruegels" zu besichtigen. Dann wird auch in einem Film vorgeführt, wie eine solche Fischleinmpause hergestellt wurde.
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Veröffentlicht : 28/07/2011 5:38 pm