In einem Interview anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember, fordert die Dresdner Aids-Hilfe, die Ausgrenzung von Aids-Kranken zu bekämpfen. "Das soziale Leben miteinander ist nicht ansteckend", erläutert Christian Willnow, Mitarbeiter der Dresdner Aids-Beratungsstelle. Nicht nur die die Krankheit selbst, vor allem der Umgang mit Infizierten durch Familie und Freunde belastet Aids-Kranke schwer. Deshalb entscheiden sich noch immer viele Betroffene, ihre Krankheit im Umfeld zu verschweigen. Dazu kommt, dass HIV-Infizierte in vielen Berufen als weniger leistungsfähiger betrachtet und deshalb entlassen, oder gar nicht erst eingestellt werden. Auch private Krankenkassen verursachen häufig Probleme. Zum Einen müssen die erheblichen Kosten für die Medikamente im Voraus von den Patienten gezahlt werden, zum anderen unterstellen die Versicherungsunternehmen den Erkrankten häufig, dass sie ihre Infektion fahrlässig selbst zu verantworten haben, oder diese bereits bei Vertragsabschluss bestand und verschwiegen wurde. Langwierige und nervenaufreibende Verfahren sind oft der einzige Weg, die Kosten noch ersetzt zu bekommen. Deshalb sind Anlaufstellen wie die Beratungsbüros der Aids-Hilfe oft die letzte Möglichkeit für Erkrankte, Hilfe zu erhalten. Allerdings ist die personelle Ausstattung der einzelnen Filialen nicht ausreichend. "Wir können einfach nicht alles abdecken", mahnt Willnow. Was deshalb oft auf auf der Strecke bleibt, ist die Präventionsarbeit an Schulen, oder die professionelle Aufklärung über den Umgang mit der Krankheit - beides unumgänglich, um die Ansteckungsquote weiter zu verringern.
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Veröffentlicht : 04/12/2011 1:40 pm