Bis zum 1. August 2013 müssen bundesweit noch rund 130.000 Kindergartenplätze zur Verfügung gestellt werden. Ab diesem Tag haben Eltern mit Kindern ab einem Jahr, einen Rechtsanspruch auf die Kinderbetreuung. Um den Ausbau von Kitas zu beschleunigen, hat das Bundeskabinett jetzt dem von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) vorgelegten Zehn-Punkte-Programm zugestimmt. Dazu zählt beispielsweise eine Absenkung des Baustandards für Kindergärten, ein finanzieller Anreiz für die Errichtung von Betriebskindergärten und eine beschleunigte Ausbildung von Tagesmüttern. Dafür sollen den Kommunen vom Bund rund 350 Millionen Euro an zusätzlichen, zinsgünstigen Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linke-Fraktion des Sächsischen Landtags, Annekatrin Klepsch, hält dies jedoch für Augenwischerei. „Die 350 Millionen Euro, die die CDU-Familienministerin den Kommunen als Darlehen der KfW gewähren will, sind für viele Kommunen reine Kosmetik, da insbesondere verschuldete Kommunen oft nicht in der Lage sind, weitere Kredite aufzunehmen“. Das sieht auch die Dresdner Oberbürgermeisterin, Helma Orosz so, die Kredite als Lösung für den bestehenden Krippen- und Kitaplatzmangel ablehnt. Sie weigert sich, Dresden für die Bedarfsdeckung an Betreuungsplätzen zu verschulden, da damit das Problem nur vorübergehend verschoben wird. Dies besteht, so die Oberbürgermeisterin, nämlich nicht in der Errichtung neuer Betreuungsplätze, sondern in deren langfristigen Finanzierung. Trotz einer guten Krippen- und Kitadichte in Dresden, braucht aufgrund steigender Geburtszahlen auch die sächsische Hauptstadt bis zum August nächsten Jahres noch weitere Betreuungsplätze.
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Schüler und Studenten demonstrieren gegen Stellenabbau
In Dresden haben rund 5000 Schüler und Studenten am Donnerstag für bessere Ausbildungschancen demonstriert. Sie forderten mehr finanzielle Unterstützung der Universitäten, mehr Lehrer und eine bessere Ausbildung der Lehrkräfte. Nach einem Protestmarsch vom Fritz-Förster-Platz aus, trafen sich die Demonstranten vor dem Sächsischen Landtag. Ausgelöst wurde der Protest durch die Pläne der Landesregierung, zahlreiche Stellen an Schulen und Hochschulen abzubauen. Da die Zahl der Studierenden durch Geburtenstarke Jahrgänge und die Abschaffung der Wehrpflicht so hoch ist wie nie zuvor und außerdem Lehrkräfte immer häufiger nur befristete Arbeitsverträge erhalten, hat sich die Qualität der Ausbildung in den vergangenen Jahren verschlechtert. Der Sprecher der Konferenz der Sächsischen Studierendschaften, Daniel Rehda erklärte, dass eine objektive Prüfung des tatsächlichen Lehrkraftbedarfs an Schulen und Hochschulen unumgänglich sei. Dresden und Leipzig gehören zu den sächsischen Städten mit der höchsten Ausfallquote von Unterrichtsstunden.
Stadt sucht Tagesmütter
Trotz eines umfangreichen Kita- und Krippenangebotes, reichen die vorhandenen Betreuungsplätze auch in Dresden nicht aus, um für alle Familien das ab 2013 geltende Recht auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr gewährleisten zu können. Der Grund für den hohen Bedarf ist die erfreulich hohe Geburtenrate in Dresden. Deshalb sucht inzwischen auch die Stadtverwaltung von Dresden nach Tagesmüttern und Vätern, die vor allem Kleinkinder von 1 bis 3 Jahren betreuen sollen. 50 Weitere Betreuungsgenehmigungen hofft die Stadt in den kommenden Monaten noch vergeben zu können, da die Hilfe bei der Kinderbetreuung dringend benötigt wird. Unter dem Titel „Tagesmütter und Tagesväter gesucht!“ wurde jetzt ein Informationsblatt herausgegeben, dass in allen Rathäusern, Ortsämtern, Bürgerbüros, aber auch in der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Volkshochschule und natürlich bei den Vermittlungsstellen für Kindertagespflege ausliegt. Darin wird näher über die Anforderungen und Chancen einer Arbeit als Tagesmutter oder Tagesvater, sowie über die zuständigen Ansprechpartner informiert. Eine Erlaubnis für die Kinderbetreuung wird immer für jeweils fünf Jahre erteilt, kann aber bei Bedarf auch verlängert werden. Wenn die Kinder in den Räumlichkeiten der Tagesmutter betreut werden sollen, können von der Stadt auch Zuschüsse für die Ausstattung beantragt werden. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung, unabhängig davon, in welcher Branche die Ausbildung erfolgte. Außerdem ist eine Fortbildung in der Kinderpflege notwendig. Diese beinhaltet 160 Ausbildungsstunden und kann, über das ganze Jahr verteilt, nebenberuflich absolviert werden. Die Stadt Dresden zahlt nach Arbeitsbeginn die Hälfte der Kranken- und Pflege- und Unfallversicherung und übernimmt einen Teil der Betreuungskosten. Pro Kind werden bei 8-stündiger Betreuung monatlich 461 Euro gezahlt. Wer an einer Ausbildung zur Tagesmutter interessiert ist, kann sich bei einer der Beratungs- und Vermittlungsstellen für Kindertagespflege in Dresden für eine der regelmäßig statt findenden Informationsveranstaltung anmelden.
Pillnitz: Händler verzeichnen Einbußen wegen Parkgebühren
Vier Wochen nachdem der Schlosspark in Pillnitz gesperrt wurde und sein Besuch nur noch gegen Eintrittsgeld möglich ist, klagen die dort ansässigen Händler über sinkende Einnahmen. Um ein Drittel sind die Umsätze zurück gegangen. „Es gibt immer mal gute Tage“, erzählt Helmar Fürstenau, der als Inhaber eines Kunsthandwerks- und Holzspielzeuggeschäftes im Neuen Palais direkt vom Ausbleiben der Spaziergänger betroffen ist. Offizielle Zahlen gibt es nach dem ersten Monat der Zahlungspflicht noch nicht. Doch die Händler sind sich einig, dass es zukünftig schwer wird, die sonst vor allem in den Sommermonaten erwirtschafteten Umsätze zu erzielen. Die Schlösserland-Sachsen-Sprecherin Petra Brommer zeigt sich dagegen zufrieden. Geringere Besucherzahlen stören das Sächsische Staatsministerium der Finanzen, zu deren Geschäftsbereich der Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens gehören, natürlich wenig. Schließlich bringen auch ein Drittel weniger Gäste die Eintritt zahlen mehr ein, als viele Gäste die nichts zahlen. Die Touristen, die es nicht anders kennen, haben Verständnis für die Eintrittsgelder. Die Anwohner jedoch weichen zum spazieren gehen in andere Gegenden aus. Deshalb hoffen die Händler und Pillnitzer noch immer ein wenig, dass es ihnen gelingt, die eingeführten Eintrittspreise noch zu kippen. Unter anderem zur Flottenparade am ersten Mai warben sie mit Plakaten für einen kostenlosen Park. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die bereits eingeführten Gebühren wieder zurück genommen werden, ist jedoch gering.
Familienfreundlichstes Unternehmen gesucht
Die Stadt Dresden hat jetzt einen Innovationspreis ausgeschrieben, mit dem die familienfreundlichste Firma in Dresden geehrt werden soll. Vom 1. Mai an, bis Ende August, können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ein Unternehmen vorschlagen, dass sich durch hervorragende Familienpolitik auszeichnet und hilft, Beruf und Familie besser miteinander zu vereinen. Im vorigen Jahr wurde der Dresdner Preis für das „Familienfreundlichste Unternehmen Dresdens 2011“ an die „Apogepha“Arzneimittel GmbH verliehen. Es war von einer Mitarbeiterin vorgeschlagen worden, weil die Firma neben flexiblen Arbeitszeiten auch einen Zuschuss zur Kinderbetreuung zahlt, einen zusätzlichen Service für Reinigungs- und Wäschedienst für seine Mitarbeiter anbietet und das Mittagessen für die Angestellten und deren Angehörige subventioniert. Mit dieser Unterstützung der Familien leisten die Unternehmen einen wesentlichen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Dresden. Dresden ist aktuell eine der geburtenreichsten Städte in Deutschland. Das liegt daran, dass es hier gute Ausbildungschancen, aber auch ausreichend Möglichkeiten zur Kinderbetreuung und ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot gibt. Unternehmen wie die „Apogepha“ Arzneimittel GmbH helfen dabei, dieses hohe Level der Familienfreundlichkeit in Dresden zu erhalten. Am Wettbewerb teilnehmen können Firmen aller Branchen, sowie Bildungseinrichtungen und öffentliche Institutionen. Voraussetzung ist lediglich, dass sie ihren Sitz in Dresden haben und ihren Mitarbeitern innovative Lösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbieten.