Im August ist die Arbeitslosenquote in Dresden um 0,3 Prozent gesunken. Somit hat die sächsische Landeshauptstadt aktuell 28.735 Arbeitslose, das entspricht 10,9 Prozent. 5.663 Neuanmeldung verzeichnet das Arbeitsamt während 6.390 Menschen eine Arbeit fanden. In ganz Sachsen sank die Arbeitslosenquote von 11,6 auf 11,2 Prozent. Auch die Zahl der Ausbildungsplätze hat sich um 139 erhöht. Thomas Wünsche, Leiter der Dresdner Arbeitsagentur ist mit der Entwicklung zufrieden: „Obwohl die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt noch nicht in jedem Fall zufriedenstellend ist, zeigt die gestiegene Zahl an gemeldeten Ausbildungsstellen doch deutlich, dass die in der Region ansässigen Unternehmen die demografischen Zeichen der Zeit erkannt haben und bereits frühzeitig auf Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses setzen“.
Allerdings ist seine Einschätzung doch etwas zu optimistisch. Sinkende Arbeitslosenzahlen im Sommer sind normal. Entscheidend wird sein, wie viele der neu geschaffenen Arbeitsplätze ab November erhalten bleiben. Dazu kommt, dass die Senkung der Arbeitslosigkeit für ganz Deutschland gilt und keine rein sächsische Errungenschaft ist. Diese Deutschlandweite scheinbare Verbesserung des Arbeitsmarktes ist allerdings nur einer Tatsache geschuldet; der massiven staatlichen Unterstützung von Zeitarbeitsfirmen. Seit kein Arbeitsloser mehr eine Stelle ablehnen darf, ohne mit Kürzung seiner Grundsicherung rechnen zu müssen, werden immer mehr Arbeitssuchende gezwungen bei Zeitarbeitsfirmen anzufangen. Oft sind dies die einzigen Stellen, die ihnen von den Ämtern vermittelt werden. Bei Zeitarbeitsfirmen jedoch verdienen sie in der Regel so wenig, dass sie weiterhin vom Existenzminimum leben und oft noch Zuschüsse vom Sozialamt beantragen müssen. Das verschönt zwar die Arbeitslosenstatistik unseres Landes, die Lebensqualität der Menschen sinkt jedoch unaufhörlich. Das ist auch in Dresden nicht anders.