Fast 93.7000 reguläre Schulstunden sind im vergangenen Schuljahr in Dresden ausgefallen, wie das sächsische Kultusministerium bekannt gab. Weitere 45.000 Schulstunden wurden von einem, nicht für das jeweils ausfallende Fach qualifizierten Vertretungslehrer übernommen. Damit fielen im Schuljahr 2011/2012 fast 10.000 Stunden mehr aus, als im Vorjahr. Dresden liegt mit 4,2 Prozent Unterrichtsausfällen auch noch über dem sächsischen Durchschnitt von 3,6 Prozent. Frank Haubitz, Chef des Sächsischen Philologenverbandes und Leiter eines Gymnasium in Klotzsche fürchtet, dass dies erst der Anfang einer allmählichen Verschlechterung der Bildungssituation in Dresden ist. Besonders in den Grundschulen rechnen Insider mit einer wachsenden Zahl an Fehlstunden. „An den Mittelschulen und Gymnasien haben wir im Moment noch ein Polster, weil viele Lehrer in Teilzeit arbeiten“, erklärte Frank Haubitz in einem Interview mit der DNN. Grundschullehrer dagegen wurden in den vergangenen Jahren zu wenig ausgebildet und die vorhandenen Kräfte nicht ausreichend gefördert. „Ich sehe keine Fachkräfte am Horizont“. Der Landesschülerrat befürchtet, dass die vorgelegten Ausfallzahlen bereits veraltet sind. Eine kürzlich unter 100 sächsischen Schulen zum Thema Unterrichtsausfall durchgeführte Umfrage ergab einen wesentlich höheren Anteil, von fast sieben Prozent.