In der zweiten Augustwoche wurde das stark umstrittene Online-Portal „Vorsicht Operation“ veröffentlicht. Hier geriet der Direktor der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Uniklinikums Dresden, Hans Zwipp, in die Kritik, der sich als Experte und Gutachter auf dem Portal engagierte. Die Webseite bietet kostenpflichtige Zweitgutachten an, wenn einem Kunden eine Operation empfohlen wird. Die daran beteiligten Ärzte bewerben die Seite damit, dass ein Großteil der in Deutschland vorgenommenen OP’s unnötig seien. Um zu beurteilen, ob eine geplante Operation sinnvoll ist, lassen sich die Betreiber der Webseite die Krankenakte, Röntgenfotos und Laborbefunde schicken und einen Fragebogen ausfüllen. Nach zwei Wochen bekommen die Patienten dann eine Ferndiagnose der Ärzte, die ihre Entscheidung für oder gegen eine Operation beeinflussen soll. “ Wenn Diagnosen so funktionieren würden, könnten wir ja die Medizin über das Internet abwickeln“, empörte sich der sächsische BVU-Landesvorsitzende Jörg Panzert, über die Vorgehensweise. Sprecher des Berufsverbands Niedergelassener Chirurgen und des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie beanstandeten die verantwortungslose Geldschneiderei, die dadurch auch durch den Chef der Uniklinik Dresden gefördert würde. Hans Zwipp lies aufgrund des wachsenden Druckes auf ihn jetzt mitteilen, dass er sich als Mitarbeiter des Portals zurück zieht.